Lavo-1: Rebecca Stallbaumer

Liebe Freundinnen und Freunde,

nachdem am 6. November Donald Trump zum US-Präsidenten wiedergewählt wurde und die Berliner Ampel-Koalition zerbrochen ist, hieß es in den meisten Wochenrückblicken „was für eine Woche“. Dabei gilt das beinahe für jede Woche, wenn Extremwetter ganze Landstriche verwüstet, wenn sich Kriege zuspitzen, oder die Inflation verrücktspielt.

Diese enormen und alltäglich gewordenen Turbulenzen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir eine langfristige Transformation durchleben – hin zu einer klimaneutralen und digitalen Gesellschaft. Auch hier in Rheinland-Pfalz wird unser Alltag grundsätzlich neu aufgestellt: die Art und Weise, wie wir Energie gewinnen, wie wir wohnen, wie wir uns fortbewegen, wie wir unsere Ernährung sicherstellen und wie wir miteinander kommunizieren. All diese Veränderungen sind ein Kraftakt, und manchmal überfordern sie uns. In erster Linie sind sie jedoch eine Chance, für uns und für künftige Generationen eine lebenswerte, nachhaltige Zukunft zu gestalten.

Weil die Veränderungen grundlegend und komplex sind, kommt es gerade jetzt auf uns GRÜNE an. Denn wir sind es, die wirklich nachhaltig und langfristig denken. Dabei haben wir sozialen Ausgleich und Teilhabe in einer offenen, vielfältigen Gesellschaft fest im Blick. Und deshalb kämpfen wir. Für den Ausbau der erneuerbaren Energien, weil sie Klima schützen und uns unabhängig machen von fossilen Importen. Für Kitas und Schulen, die Kindern einen guten Start ins Leben bereiten und Eltern eine selbstbestimmte Teilhabe am Erwerbsleben ermöglichen. Für einen flächendeckenden ÖPNV, der Menschen auch im ländlichen Raum mobil hält. Und auch für die Integration geflüchteter und zugewanderter Menschen, weil sie bei uns ein Zuhause finden und unser Land bereichern.

Die Liste der Themen, bei denen wir GRÜNE den Unterschied machen, ist lang. Damit wir in den nächsten Jahren für die Menschen in Rheinland-Pfalz eine Menge bewegen, müssen wir als schlagkräftiges Team auftreten. Dafür mache ich Euch ein Angebot und dafür werbe ich um Euer Vertrauen.

Was sind meine Ziele als Landesvorsitzende?

Zu allererst: Ein engagierter Bundestagswahlkampf: Die Zeit bis zur Bundestagswahl ist knapp, das ist mir bewusst. Ich werde ab Tag 1 ins (winter)kalte Wasser springen und meinen vollen Fokus darauf legen, Euch im Wahlkampf zu unterstützen! Ich werde aufmerksam zuhören, was Ihr und unsere Kandidierenden vor Ort braucht, welche Impulse Ihr Euch von der Landesebene wünscht und das bestmöglich liefern. Außerdem helfe ich dabei, Euch untereinander zu vernetzen, damit Ideen, die an einem Ort gut funktionieren auch anderswo genutzt werden.

Und dann? Als rheinland-pfälzische GRÜNE haben wir in 45 Jahren mit Kreativität und Eigeninitiative viel erreicht. Unsere Mitgliederzahlen steigen weiter, auch wenn bedauerlicherweise seit der Kommunalwahl weniger Mitglieder in der Ratsarbeit gebunden sind. Das ist aber auch eine Chance, die Arbeit auf mehr Schultern zu verteilen und uns professioneller und strukturierter aufzustellen – natürlich weiterhin mit Kreativität und Eigeninitiative. Konkret heißt das für die Arbeit des Landesverbandes:

Praktische und proaktive Unterstützung der Kreisverbände: Ich werde nachfragen, zuhören und mitdenken, damit Ihr Informationen strukturiert und zeitnah bekommt und Toolkits, Checklisten, etc. so aufgebaut sind, dass Ihr gut damit arbeiten könnt. Und ich scheue mich nicht, offen und ehrlich zu kommunizieren, wenn etwas mal nicht oder erst später hinzubekommen ist.

Bessere Vernetzung untereinander: Wir sind ein sehr vielfältiges Bundesland, auch in den Rahmenbedingungen unserer politischen Arbeit. Aber wir sind uns ähnlicher, als wir verschieden sind. Deshalb brauchen wir mehr Plattformen und Foren zum Austausch, damit wir nicht an mehreren Stellen im Land „das Rad neu erfinden“.

Erhöhte Sichtbarkeit nach innen und außen: Ich werde bei Euch präsent sein, virtuell und vor Ort. Zusätzlich soll unser Landesverband intern auf Bundesebene selbstbewusster auftreten. In unseren ländlichen Strukturen steckt großes Potenzial für die Lösungen, mit denen wir GRÜNE als Gesamtpartei endlich auch im ländlichen Raum richtig erfolgreich sind. Und wir müssen in der Öffentlichkeit sichtbarer werden, mit strategischer Themensetzung an der Landesspitze, und mit größerer Reichweite für engagierte Grüne vor Ort.

Mehr Raum für Debatten und eine bessere Einbindung der Kreisverbände und des eLaVo in die strategische Weiterentwicklung: Klare Strukturen schaffen Freiräume, Debatten respektvoll und umsichtig auszutragen. Hier ist mir wichtig, dass unsere LAGen wieder aktiver werden. Bei der Weiterentwicklung des Landesverbandes müssen die Kreisverbände stärker eingebunden werden, auch über die KVK, und außerdem muss sich die Arbeit des eLaVo an konkreten Inhalten und Projekten ausrichten.

Wie werde ich als Landesvorsitzende auftreten?

Robert sprach am Ende seiner BDK-Rede von „dienendem Führen“. Das ist auch mein Anspruch. Ich werde Euch allen, den Mitstreiter*innen in Vorstand und erweitertem Landesvorstand, den Mitarbeitenden der LGS, unseren Mandatsträger*innen, den vielen engagierten Mitgliedern im ganzen Land, der Grünen Jugend und den Ansprechpartner*innen auf Bundesebene auf Augenhöhe und als Team-Playerin begegnen. Ich bin ein Mensch, der transparent und ehrlich kommuniziert und auch schwierigen Gesprächen nicht aus dem Weg geht. Ich werde den persönlichen Austausch suchen, mit Euch, und auch mit den Vertreter*innen anderer demokratischer Parteien, mit Verbänden, Vereinen und Unternehmen und ich werde viel im Land unterwegs sein. Ich werde für Euch da sein und Euch unterstützen, damit wir erfolgreich für unsere gemeinsamen Ziele kämpfen.

Warum traue ich mir das zu?

Ich bin in vielfältigen Umfeldern groß geworden und habe die Empathie, mich in unterschiedlichste Lebensumstände hineinzuversetzen. In den letzten 20 Jahren habe ich in der Wirtschaft, Entwicklungszusammenarbeit und im Hochschulumfeld gearbeitet und verstehe, wie Organisationen „ticken“. Dass Menschen mit unterschiedlichsten Talenten sich wirksam einsetzen können, treibt mich an. Ich bringe meine Erfahrung ein im Projektmanagement, in der Arbeit mit Interessensgruppen und in der Begleitung von Veränderungsprozessen. Aktuell führe ich – zusammen mit meinem großartigen Co-Sprecher, unserem tollen Vorstand und sehr engagierten Teams in den OVen – den drittgrößten Kreisverband im Land. Als ich für den Landesvorsitz kandidiert habe, haben mich die Worte eines Kreistagsmitglieds sehr berührt: „Du hast die Power, die Ausdauer und auch notwendige Ausgeglichenheit für solch ein Amt. Dein ausgleichendes Gemüt, Deine Klarheit und Entschlossenheit wird dem Landesverband gut tun.“

Eine solche Wertschätzung will ich mir auf Landesebene Stück für Stück erarbeiten. Ich hoffe, Ihr gebt mir dazu die Chance, und bitte um Eure Stimme am 7. Dezember in Idar-Oberstein.

Geboren am 01.01.1980 in Düsseldorf

Seit 2013 Mitglied bei Bündnis 90 / Die Grünen

Seit 2014 Wohnhaft in Urbar

1985-1998 Schulzeit an französischen Grundschulen in Marua und Jaunde, Kamerun (1985-1990), in Mexiko (Schuljahr 1995/1996) sowie im Internat in Hamm, Westfalen

1998 Abitur

2002 Diplom in Internationaler Betriebswirtschaftslehre in Vallendar mit Auslandssemestern in Madrid und New Hampshire

2002-2005 Vorstandsassistenz und Marketing Management bei Siemens Mobile Phones, München

2005-2008 Unternehmensberatung mit Fokus Organisationsentwicklung und Change Management in Houston, Texas

2009-2011 Internationale Entwicklungszusammenarbeit in Arlington, Virginia, mit Projektschwerpunkt im öffentlichen Gesundheitswesen in Sambia

2012-2013 Sabbatical

Seit 2014 Betreuung der Unternehmens- und Ehemaligennetzwerke sowie Beratung, insb. internationaler Studierender beim Berufseinstieg; seit 2023 Projektleitung im Rektoratsteam für die Themen Nachhaltigkeit und DEI (Diversität, Gleichstellung und Teilhabe), sowie Ansprechpartnerin für die ehrenamtlichen Initiativen der Studierenden an der Hochschule WHU, Vallendar

Seit 04/2023 Kreissprecherin Kreisverband Mayen-Koblenz